Die Kunst des Weidenflechtens

Die Kunst des Weidenflechtens


Heute habe ich mir einen Wunsch erfüllt und war mit einer lieben Freundin auf einem Weidenflechtkurs. Da mein Mann vor einiger Zeit einige Weiden in unserem Garten gepflanzt hat, wird es nun mal Zeit, dass ich auch lerne daraus ein paar schöne Dinge zu machen. Um das Material "Weide" und die Verarbeitung erst einmal richtig kennenzulernen, kam dieser Kurs daher wie gerufen.


Weide muss zwischen Ende November und Ende Februar geschnitten werden, danach dienen besonders die Kopfweiden den Vögeln als unterschlupf und die Weidenkätzchen gehören zur ersten Bienennahrung im Frühling. Frisch geschnitten, wenn sie noch grün ist, kann man die Weide toll verarbeiten. Sie ist dann noch ganz weich und biegsam. Möchte man die Weide jedoch erst im Frühling oder Sommer verarbeiten wenn sie schon braun und getrocknet ist, muss man sie erst wieder weich machen.


Das geht, indem man sie zu bündeln bindet und 3 Wochen lang in frisches Wasser legt. Die Weide entwickelt dabei einen ziemlichenGestank! Nimmt man Wasser aus der Regentonne, soll es wohl noch schlimmer sein. Puh!!!

Nun habe ich natürlich mal nachgefragt, wie man denn so lange Weidenruten in Wasser einlegen kann? Ich konnte mir nur die Badewanne vorstellen, würde diesen Gestank aber ungern im Haus haben und meine Badewanne auch keine drei Wochen dafür hergeben. Aber mit einer Wanne lag ich schon ganz richtig. Unsere Kursleiterin hat sich im Garten aus Ziegelsteinen eine große Wanne gebaut, so lang wie die Weidenruten sind. Da hinein kam Teichfolie und schon konnte erst das Wasser und dann die Weide hinein. Die provisorische Wanne dann am besten noch mal mit Folie abdecken.


Ich habe gehört, man soll die Weidenruten aber auch verarbeiten können, wenn sie einfach draußen im Schatten lagern und immer mal wieder dem Regen ausgesetzt sind. Bisher habe ich damit aber noch keine Erfahrungen.


Nun gab es in unserem Weidenflechtkurs verschiedene Möglichkeiten, was wir alles machen können. Von tollen Deko-Kugeln, Körben in verschiedenen Variationen, Rankhilfen, Windfänge, Türdekorationen, bis hin zu Kerzenhaltern.


Ich entschied mich für einen großen Korb, der unten ein schönes Muster hat. Mit einer Schale oder Folie ausgelegt, eignet er sich toll als Pflanzschale für Blumen und Kräuter.


Man beginnt diesen Korb in einem Eimer voll Erde. Dort steckt man acht lange Weidenruten schräg hinein und arbeitet sich dann immer mit zwei Weidenruten gleichzeitig und flechtend nach oben. Ich bin so was von ins Schwitzen geraten, denn immer wenn eine Weidenrute aufhörte, musste eine neue eingearbeitet werden, so dass man teilweise die ganzen Hände voll mit diesen Ruten hatte und sie halten musste.


Zwischendurch sah ich viele Löcher und war etwas gefrustet, aber die sehr nette Kursleiterin machte uns allen immer wieder Mut.



Am Ende steckte ich bei meinem Korb weitere acht Weidenruten hinein und habe den dicken Rand geflochten. Dann drehten wir den Korb um und drückten ihn sanft nach unten, so verschwanden auch die letzten Unebenheiten.

Zum Schluss habe ich noch den Boden in Dreierschritten gekreuzt und spürte kaum noch meine Finger. ABER der Korb war fertig und ich habe mich sehr gefreut.


Es war auch richtig toll, drei Stunden mal etwas nur für sich zu machen und dabei nicht gestört zu werden. Ich habe das sehr genossen.



Bei allen Teilnehmerinnen sind in dem Kurs die schönsten Objekte entstanden und ich hatte das Gefühl, wir waren alle sehr glücklich.


Nun bin ich natürlich auf den Geschmack gekommen und habe mich gleich nach ein paar passenden Büchern mit Anleitungen für Weidenflechten umgeschaut.

Wer auch Lust hat, etwas mit Weiden zu machen, findet hier eine Auswahl, die ich mir näher anschauen werde. Einfach auf die Bilder klicken, dann kommt Ihr zum Buch*.


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Habt Ihr schon mal etwas aus Weiden hergestellt und für uns noch ein paar Tipps und Anregungen, was man alles Schönes machen kann? Schreibt gerne im Kommentarfeld, ich freue mich darüber.
Bis bald, 


* Dieser Post enthält Affiliate Links.

  1. Ich habe mir letztes Jahr eine Rankhilfe aus Weide gekauft. Müsste man doch auch selbst hinbekommen. Jetzt fehlen nur noch die Weidenruten. Werde mich mal auf die Suche machen. Liebe Grüße Susanne

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    1. Hallo liebe Susanne, ich habe mir letztes Jahr auch eine Rankhilfe gekauft und nun gesehen, wie einfach sie ging. Das wird mein nächstes Projekt, bekommst Du ganz sicher auch hin.

      Liebe Grüße, Tanja

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  2. Liebe Tanja,
    ich habe letztes Jahr im Frühling mit meiner Mama selbst einen Kurs zum Weidenkugelnflechten gemacht und binde seither immer meine Kränze selbst. Körbe habe ich bis jetzt noch nicht ausprobiert. Sämtliche Flechtwaren werden bei uns immer wieder benutzt, ohne dass man ihnen ihr "Alter" ansehen würde. Deshalb bereite ich Flechtwaren einfach im Frühling bereits vor, um sie dann über das Jahr verteilt verwenden zu können. So spart man sich das wieder weich machen.
    Liebe Grüße,
    Sarah

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  3. Das erste Buch hab ich. Ist wirklich gut als Übersicht. Total toll.
    Ich habe vor einem Jahr einen Kurs im Weidenflechten gemacht und vor zwei Wochen nochmals einen Korb bei meiner Mutter geflochten. Es ist ein total schönes Hobby und ich mache es sehr gern. Doch das Weiden selber schneiden, aufbewahren und einlegen und verarbeiten ist gar nicht so einfach. Das hab ich bis jetzt nicht gemacht.

    Liebe Grüsse Eva

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  4. Gerade eben hab ich etwas gepostet zu diesem Thema.
    https://fatto-incasa.blogspot.de/2016/10/diy-herbst.html
    Schau doch mal vorbei.

    LG aus der Holledau, Steffi

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  5. Hallo Tanja, da hast du dir ein wirklich sagenhaftes Hobby ausgesucht. Ich habe vor über 10 Jahren mit dem Weidenflechten begonnen. Starthilfe hatte ich mit dem Buch von Marianne Mortensen. Das Ernten, Trocknen und Wässern der Weiden ist tatsächlich eine Herausforderung - und ja, es ist ein schweißtreibendes Hobby. Aber die Mühe lohnt sich. Das Problem beim Flechten mit frischen Weiden ist, dass das Geflecht mit der Zeit locker wird, da die Ruten trocknen, und somit das Geflecht an Stabilität verliert. Man kann dann zwar naträglich weitere Ruten einflechten. Das erfordert allerdings einiges Geschick, damit das "Flechtbild" harmonisch bleibt. Mittlerweile flechte ich auch sehr gerne mit Zeitungspapier. Hierzu gibt es viele gute Fachbücher. Papier ersetzt natürlich nicht die unverwüstliche Weide, hat aber geflochten auch seinen Charme - und ist erheblich leichter zu verarbeiten. Vielleicht eine interessante Alternative für diejenigen , die einfach mal ans Flechten kommen möchten. Viele Grüße aus dem Münsterland 🙋‍♀️

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  6. Bravo
    Bonne journée
    Etienne Métézeau de 37190 Villaines les rochers
    France

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  7. Ja mit der Weide kann man nette Dinge flechten. Hab vor 6 Jahren damit angefangen, und auch okerfarbige gepflanzt. Ich flechten nur im Winter.

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