Der Blaudruck...

Der Blaudruck...


Da ich mich so sehr freue, wenn ich das schöne
Blaudruck Leinentuch
bei meinen Brotbackutensilien aus meinem letzten Post anschaue,
möchte ich Euch heute mal etwas über dieses wundervolle Handwerk erzählen.

Der Blaudruck besteht schon seit über 400 Jahren.
In der Blaudruckerei Jever, woher ich auch mein Tuch habe,
werden ausschließlich historische Dekore, wie sie in der Zeit von ca. 1660 bis 1900
in Gebrauch waren, sowie einige Muster aus dem „Art Déco”, um 1926
mit insgesamt 460 Modeln (so etwas wie Stempel)
aus den letzten vier Jahrhunderten gedruckt.


Die Herstellung ist reine Handarbeit und sehr zeitaufwendig.
Mit den Modeln wird eine klebrige Masse, deren Rezeptur schon genauso alt ist,
auf Leinen, Baumwolle, Hanf, Samt oder Seide aufgedruckt: der sogenannte Druckpapp.
Sorgfältig wird jedes Tuch Stück für Stück von Hand bedruckt
und dabei das fließende Muster genau eingehalten.
Da braucht es viel Übung um es gleichmäßig werden zu lassen!


Die anschließende Blaufärbung findet in der Indigo-Küpe statt.
Der bedruckte Stoff wird auf einen Kronreifen gespannt
und bis zu zehnmal in den Färbebottich getaucht,
bis die gewünschte Farbtiefe erreicht ist.



Aus diesem Handwerk stammen daher auch die Redewendungen
"sein blaues Wunder erleben" und "grün und blau schlagen".

Wenn mit dem lichtechten blauen Farbstoff der Indigofera-Pflanzen,
dem geläufigem Indigo, im Blaudruck gefärbt wird,
kommen die Stoffe Grün gefärbt aus der Färberlauge.
Der nun an der Luft oxidierende Farbstoff wird dann langsam Blau.
Man erlebt also sein blaues Wunder!

Um diesen Prozess zu beschleunigen, schlägt man mit Holzlatten auf den Stoff ein,
dadurch kommt mehr Sauerstoff in das Gewebe.
Man schlägt den Stoff daher "Grün und Blau"
(wer hätte das gedacht, wieder etwas dazu gelernt)

Die fertigen Stoffe (Leinen, Batist, Hanf und Seide)
können in verschiedenen Größen und unzähligen Mustern erworben werden,
je nachdem was man möchte.




Es fängt bei kleinen Größen ab 40x40 cm (wie mein Brotbackleinentuch) an
und geht bis zu einer Größe von 150x180 cm.
Dazu gibt es Kissenhüllen, Tücher,
Schals und auch Meterware für die eigenen Nähideen.
Sogar Kleidung nach Maß, für die nicht Näherinnen, ist möglich.

UND wenn Ihr noch altes Leinen habt,
gibt es eine Preisreduzierung von 30% auf den Blaudruck,
der auf Euren eigenen Stoff gedruckt wird.

Blaudruckstoffe kosten natürlich etwas mehr,
als die Stoffe die wir sonst zum Nähen verwenden.
Bei dieser aufwendigen und präzisen Arbeit,
die dazu auch nur noch wenige Menschen beherrschen,
ist dies in meinen Augen aber gerechtfertigt.

Denn jedes Tuch ist einmalig und in mühsamer Handarbeit entstanden,
wo bekommt man so etwas noch?
Für das eigene Zuhause halt etwas ganz besonderes.

Wenn Ihr einen Musterkatalog und eine Preisliste haben möchtet,
könnt Ihr diese hier anforden.



Mit dieser wunderschönen Blaumeise die neugierig den Garten entdeckt
grüße ich Euch alle ganz herzlich,

                       ♥♥♥ bis bald Tanja  ♥♥♥

Nächste Woche kommt eine Verlosung, haltet also die Augen offen...
ich freue mich auf Euch.
 

* Ein großes Dankeschön von mir an Herrn Stark aus der Blaudruckerei Jever für das zur 
   Verfügung stellen der Fotos und Stoffbeispiele.

* Und vielen Dank an R. Mehnert für die hübschen Fotos der Blaumeise. Genau im richtigen  
   Moment geknipst!




  1. Liebe Tanja,
    Danke für die wundervolle Erklärung!! Läßt ein altes Handwerk in ganz neuem Licht erscheinen. Blaudruck war mir zwar bekannt, aber dass es noch in dieser Form als Handwerk betrieben wird, war mir neu!! Die Blaumeisenfotos in einfach klasse! Hab einen schönes Restwochenende und liebe Grüße
    Ulla

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  2. Liebe Tanja,
    herzlichen Dank!Das war so spannend zu lesen und die Bilder dazu so toll,die Sendung mit der Maus - für Große ;o)!Da habe ich echt was gelernt, bin total begeistert ;o)!Gute Nacht und schöne Träume,Petra

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  3. Guten Morgen liebe Tanja,
    was für ein schöner Post, tolle Bilder und so interessant. Vor allem auch die Redewendungen und Erklärungen finde ich super, wirklich etwas dazu gelernt.

    Bis bald, Anne

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  4. Wow, ein interessanter Bericht. Und die kleine Meise ist goldig.

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  5. Hallo Tanja,
    ich besitze auch ein Tuch aus der Blaudruckerei in Jever. Ich habe es schon 20 Jahre. Vielleicht schaffe ich es mal, dem Handwerksbetrieb nochmal einen Besuch abzustatten. Dieses Handwerk hat mich schon damal sehr beeindruckt.
    LG Petra

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  6. Wunderschöne Tücher und hübscher Vogel, wie immer ganz bezaubernd Dein Bericht.

    Schönen Sonntag noch, Julie

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  7. Liebe Tanja,
    das ist ja mal wieder sehr interessant. Ich habe schon mal einen Bericht im Fernsehen über den Blaudruck gesehen (ich glaube bei Landlust). Mir gefällt dieser Stoff sehr gut in Verbindung mit Bunzlauer Porzellan. So richtig schön ländlich. Passt natürlich auch super zu roten Äpfeln.
    Einen lieben Gruß von
    Sabine

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    1. Hallo liebe Sabine,
      richtig, dort habe ich auch das erste Mal vom Blaudruck etwas gehört und mich sofort in diese schönen Stoffe verliebt.

      Liebe Grüße, Tanja

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  8. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  9. Sorry, nochmal ;-)
    Liebe Tanja, die Tücher sind wunderschön, wobei ich auch sehr gerne einen solch alten Stempel zuhause hätte. Ich wünsche Dir noch einen wunderschönen Abend.
    Liebe Grüße
    Tanja

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  10. Ach wie schön! Wieder eine ganz kreative Bloggerin gefunden und dann hat sie auch noch "mein" Schwedenhäuschen im Garten stehen ;-))...
    Schön hast Du es hier auf Deinem Blog. Da guck ich gern wieder vorbei. Vielleicht klickst Du mal rüber, ich würd mich freuen.
    Ganz liebe Rosaliesonntagsgrüße ∙∙♥♥∙∙

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  11. Liebe Tanja,
    sehr schön und interessant diese Blaudruck-Geschichte, gefällt mir sehr gut, die Tücher sehen sehr schön aus.
    Vielen Dank fürs Zeigen, wirklich toll.
    Alles Liebe von Tatjana

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  12. Ich habe mal einen Bericht über Blaudruck gesehen. Ich mag ihn auch sehr gerne.
    Danke für die spannende Erklärung!
    Liebe Grüße,
    Markus

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