Kinder mit hohem Altersabstand- wie ist das eigentlich?

Kinder mit hohem Altersabstand- wie ist das eigentlich?

Wie ist das eigentlich bei Euch mit den Geschwistern, werde ich immer wieder gefragt. Mit jeweils 4,5 Jahren haben sie ja einen recht hohen Altersabstand. Meine Tochter ist 12,5 Jahre, mein mittlerer Sohn 8 Jahre alt und mein jüngster Sohn 3,5 Jahre alt. Habt Ihr das so gewollt und findest Du es gut oder eher schlecht?
 

 Hoher Altersabstand bei Kindern

Ich habe mir immer Kinder gewünscht, am liebsten hätte ich fünf gehabt. Aber meine Tochter ließ sich eine Weile Zeit und als sie kam, genossen wir die ersten Jahre mit ihr sehr intensiv. 
 
Nach einer Weile war der Wunsch nach einem zweiten Kind da, aber auch mein Sohn ließ sich etwas Zeit und so kam der erste Altersabstand von 4,5 Jahren zustande. Damals war meine Freude viel größer, als dass ich mir Gedanken über das Alter gemacht hätte. Ich war einfach überglücklich und in dem Moment war mir alles andere egal.
 

Gemeinsam mit dem Baby hinlegen

Als mein erster Sohn geboren wurde, fand ich es super, dass meine Tochter schon eine Weile in den Kindergarten ging und ich dadurch den Vormittag ganz intensiv Zeit nur für uns beide hatte. Denn die Nächte waren oft anstrengend, der Kleine in der Nacht viel wach und so wusste ich schon morgens, dass ich mich am Vormittag wieder mit ihm hinlegen konnte. Das war unglaublich erleichternd und auch für meine eigene Kraft sehr gut. Denn ab dem Mittag hatte ich wieder zwei Kinder, die bis zum Abend meine ganze Aufmerksamkeit brauchten.
 

Ungeplanter Altersunterschied

Eine ganze Weile war ich mit den beiden Großen sehr beschäftigt, so dass der Wunsch nach einem dritten Kind dann doch erst später kam und sich zum Glück dann ganz schnell erfüllte. Aber auch hierbei waren es wieder genau 4,5 Jahre Altersunterschied, ganz ungeplant.


Rücksicht durch ältere Geschwister

 

Nun hatte ich mit 9 und 4,5 Jahren zwei größere Kinder Zuhause, als der Kleinste geboren wurde und es hat mir sehr geholfen. Denn sie haben schon ganz viel alleine zusammen gespielt, gemalt und gebastelt und durch meine Tochter hatte ich viel Unterstützung. Sie haben beide viel Rücksicht genommen, wenn der Kleinste schlief oder ich Zeit zum Stillen brauchte. Und beide gingen am Vormittag in den Kindergarten und in die Schule, so dass ich viel Zeit nur für den Kleinen hatte.
 

Jedes Kind hatte viel Zeit nur mit mir alleine 

 

Sehr positiv an dem Altersunterschied fand und finde ich, dass jedes Kind in der Baby- und Kleinkindphase dadurch ganz viel Zeit mit mir alleine hatte und so meine ganze Aufmerksamkeit bekommen hat. Denn eines oder beide Geschwister waren einen Teil des Tages in der Betreuung und diese Zeit habe ich immer für intensive Zeit mit dem Baby genutzt. Ich habe das Gefühl, dass es mir und auch den Kindern jedes Mal sehr gut tat. 
 

Ältere Geschwister als Vorbild 

 

Auch hatten wir immer das Glück, dass erst die beiden Großen und nun die beiden Jungs gerne zusammen gespielt haben. Das größere Kind war und ist immer das Vorbild oder auch der Ideengeber und so kommen die schönsten Spielsituationen zustande, ich denen ich nicht dabei sein oder helfen muss. 
 
Viele sagten mir damals, dass die Geschwister nicht zusammen spielen werden, weil sie zu weit auseinander sind. Das kann ich nicht bestätigen. Natürlich ging es in der Babyzeit noch nicht, aber schon früh begannen die ersten Spielsituationen zusammen. Zuerst zwischen meiner Tochter und meinem Sohn. Nun spielen die beiden Jungs sehr viel zusammen und die große Schwester freut sich, dass diese sie in Ruhe lassen. 
 

Wenig Trotzanfälle und Frust 

 

Ich hatte auch immer das Gefühl, dass durch den hohen Altersunterschied weniger gegenseitiger Frust bei ihnen entstand. Ich glaube, dadurch haben wir weniger Konflikte und Eifersucht, als wenn die Kinder nah beieinander liegen und sich zum Beispiel für das gleiche Spielzeug oder die gleiche Kleidung interessieren. Das heißt nicht, dass meine Kinder nie streiten oder immer Harmonie herrscht. Aber ich glaube, die Streitigkeiten sind weniger. 

Vielleicht liegt dies auch an dem Wechsel zwischen Mädchen und Jungen, denn mein Sohn hat sich nie für die Sachen seiner Schwester interessiert. Vielleicht aber auch an dem Altersunterschied und den dadurch unterschiedlichen Interessen.


Vorteile von älteren Geschwistern 

 

Die größeren Geschwister konnten schon wunderbar bei der Pflege und Betreuung der Babys helfen, sie mit baden, wickeln, anziehen und mit Brei füttern und haben so früh eine sehr fürsorgliche Seite entwickelt.

 Meine Tochter hat es geliebt, den Babybrei frisch zu kochen, zu pürieren und diesen ihrem kleinsten Bruder zu geben. Sie haben beide schon oft den Buggy geschoben und nun lesen sie dem Kleinsten gerne eine Geschichte vor.

Auch fand ich es toll, immer nur ein Wickelkind zu haben. Nicht nur von den Kosten, auch vom Aufwand. Ich kenne zwei Mütter die jeweils drei Wickelkinder gleichzeitig hatten und glaube, dass dies sehr anstrengend war.


Nachteile bei einem hohen Altersunterschied 

 

Schwierig fand und finde ich allerdings manchmal, dass meine Kinder durch den Altersunterschied ganz unterschiedliche Bedürfnisse bezüglich ihrer Freunde und Hobbys haben. 

 

Der Kleinste musste schon als Baby immer mit, hat sehr viel im Tuch, in der Trage oder im Kindersitz geschlafen. Morgens zum Kindergarten, zur Schule, zum Einkaufen, am Nachmittag zu den Hobbys….die Kleinsten sind immer dabei. 

 

Geholfen haben mir hierbei Fahrgemeinschaften und wenn mein Mann einen Weg übernommen hat. So hatte und habe ich weniger Fahrtwege und der Kleinste auch immer wieder die Möglichkeit, mittags in seinem Bett zu schlafen oder einfach noch eine Weile in Ruhe spielen zu können. 


 Schade finde ich es auch, dass man einige Dinge als Familie dann nicht mehr zusammen machen kann. Zumindest, solange eines der Kinder noch sehr klein ist. 

 

So gehe ich mit meinen beiden älteren Kindern ins Theater und ins Kino, für den Kleinsten ist dies aber noch nichts und er bleibt dann immer mit dem Papa Zuhause. Immer wieder gibt es so Erlebnisse, die wir NOCH nicht alle zusammen als Familie machen können. Das wird sich irgendwann natürlich ändern. Aber bis dahin vergeht ja einiges an Zeit.  


Jedes Kind hat eigene Wünsche und Bedürfnisse 

 

Jeder Mensch hat seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse, egal, wie alt er oder sie ist. Bei Geschwisterkindern, die nahe beieinander sind, sind diese Bedürfnisse jedoch oftmals recht ähnlich. Sie machen alle zur gleichen Zeit Mittagsschlaf, spielen mit den gleichen Dingen, essen ähnlich und gehen oftmals zur gleichen Zeit ins Bett. 

 

Spagat mit Kindern im unterschiedlichen Alter 

 

Bei drei Kindern im ganz unterschiedlichen Alter ist dies anders und kann zu einem Spagat werden. Zum Beispiel dann, wenn der Kleinste seinen Mittagsschlaf braucht, die beiden Großen aber voller Energie etwas unternehmen möchten. 
 
Wenn der Kleinste noch Brei isst, während die Großen schon essen wie wir und man immer zwei verschiedene Essen zubereitet. 

Wenn der Kleinste am Abend müde wird und seine Einschlafbegleitung braucht, während die Großen gerne etwas vorgelesen bekommen, vom Tag erzählen oder einfach mal kuscheln wollen. 
 
Und wenn die Nächte mit dem Kleinsten so anstrengend sind und ich gerne mit ihm ausschlafen möchte, während ich für die Großen morgens die Augen aufbekommen muss.

Wünsche und Bedürfnisse aller erfüllen

Es war und ist mir immer sehr wichtig, dass meine Kinder ihre individuellen Wünsche und Bedürfnisse erfüllt bekommen. Auch, wenn diese ganz unterschiedlich sind und ich mich dadurch gut organisieren und auch zurückstecken muss. 
 
Das heißt, ich plane zum Beispiel Fahrten nach den Schlafenszeiten des Kleinen und organisiere mit meinem Mann und Freunden die Betreuungen und Besuche, wenn ein Kind sich etwas alleine wünscht, wie einen Kinobesuch, Klettern gehen, ihre Hobbys oder einen Stadtbummel . 
 
Auch bei den Reisen, unseren Ausflügen, Basteln, Kochen und gemeinsamen Unternehmungen schaue ich immer wieder, was wünscht sich jedes einzelne Kind und was davon können wir gut zusammen machen.

Mit drei Jahren wird es wieder einfacher

Lustigerweise kam genau als mein Kleinster drei Jahre alt wurde, wieder kurzzeitig der Wunsch nach einem weiteren Kind bei uns, so dass wir dann ungefähr wieder den gleichen Altersunterschied gehabt hätten.

Mir wurde dadurch bewusst, dass wir als Eltern diesen Altersabstand anscheinend als sehr gut wahrnehmen, so dass wir es immer wieder {auch gewollt} so machen würden.

Welchen Altersabstand haben denn Eure Kinder und welche Vor- und Nachteile seht Ihr dabei?

Alles Liebe 

 
 
 
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  1. Liebe Tanja,
    toll deine drei Kinder :-) Ja, das ist eben das Leben. Man möchte planen, aber oft kommt es dann doch ganz anders. Meine 3 haben sehr große Abstände. Die Älteste ist schon 28, der Mittlere 17 und der Jüngste 10 Jahre. Geplant war das alles nicht so, aber so ist es eben manchmal. Eigentlich waren sie alle ein wenig Einzelkind und hatten jeder für sich viel Aufmerksamkeit. Aber es war immer wunderschön und sie verstehen sich super und das ist ja die Hauptsache.
    Ganz viele liebe Frühlingsgrüße von Urte

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    1. Hallo liebe Urte, ich freue mich ganz doll, mal wieder von Dir zu lesen. Da habt Ihr ja auch einen großen Altersunterschied und ja, Du hast recht. Man kann es halt oft auch nicht planen. Und es ist das Wichtigste, dass sie sich gut verstehen.

      Ganz liebe Grüße an Dich zurück, Tanja

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  2. Bei mir ganz schlimm, 23/16/9/7, also die ersten drei jeweils exakt 7 jahre und 1 monate, das 4. zum dritten nur 2 jahre, viieel besser und war auch so geplant. Ich habe die 7 jährigen Unterschiede nicht geplant, aber es wollte nicht klappen

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